Canaima
Reise nach Canaima
Wunder der Natur & Ausgangspunkt zum höchsten Wasserfall der Erde
"Bereits der erste Eindruck des Camps und seiner Umgebung war berauschend. Schon vom Flieger aus hatten wir den dicht bewachsenen, grünen Dschungel bewundert. Um uns herum war alles üppig wachsende Natur, grüne Büsche und Bäume, farbenprächtige Blüten. Mitten drin - mit Ausblick auf einen Fluss - die gemütlichen Hüttenbungalows des Camps, die nicht ganz so komfortabel waren wie man es von dem hohen Preis vielleicht erwartet hätte. Allerdings muss man berücksichtigen, dass das Camp inmitten der Wildnis liegt. Alles muss umständlich herangeschafft werden."
Canaima wird in der Sprache der dort ansässigen Pemon Indianer eine furchterregende Gottheit genannt.
Topographen bezeichnen damit das Gebiet im Südosten Venezuelas, das seit 1994 mit 30.000 km² einer der größten Nationalparks der Welt ist und welchen die UNESCO als Weltnaturerbe ausgezeichnet hat.
Geologen bezeichnen es als ältesten Teil unseres Planeten. Das Guayana Schild mit Canaima und der Gran Sabana sind Überreste des Urkontinents Gondwana. Charakteristisch für Canaima sind mächtige Tafelberge aus Sandstein, Relikte aus Urzeiten die der Erosion widerstehen.
Riesige Wassermassen stürzen von den Tepuys und bilden gigantische Wasserfälle, welche in die Lagune von Canaima münden. In den Schluchten des Ayuan Tepuis - undurchdringlicher Dschungel. Auf den Hochplateaus hat die Evolution aufgrund der klimatischen Isolation über Jahrmillionen eine einzigartige Pflanzen- und Tierwelt geschaffen, davon ein großer Teil endemisch.
Der Reisende staunt und ist tief beindruckt welche Naturwunder die majestätischen Tafelberge und die Lagune Canaima beherbergen. Man erhält einen Eindruck, wie das Paradies ausgesehen haben könnte.
Entdeckt wurde das einmalige landschaftliche Ensemble am Oberlauf des Río Carrao von dem amerikanischen Piloten Charles Baughan. Der Urwaldfluß stürzt bei Canaima über sieben nebeneinander liegende Katarakte (Salto Hacha) etwa 20m in die Tiefe und bildet eine große, ruhige Lagune, aus der das Wasser nach Nordwesten abfließt. Sie wird an der Westseite von einem schmalen Sandstrand gesäumt und eignet sich zum Baden.
Die dunkle Färbung des Wassers wird durch Gerbstoffe, der Schaum durch gelöste Mineralien hervorgerufen.
Einer der beliebtesten Ausflüge von Canaima aus führt zu den Salti El Sapo und El Sapito. Die beiden Wasserfälle liegen am Ostufer des Río Carrao.
Man erreicht sie nach Überquerung der Lagune im Boot und einem kurzen Fußmarsch. Der besondere Reiz des Salto El Sapo liegt darin, daß man ihn auf einem gebahnten Pfad unterqueren kann und dabei von den donnernden Wassermassen wie von einem Schleier eingehüllt wird. Trockenen Fußes kommt dabei freilich keiner ans Ziel. Flußabwärts liegen die Salti Yurí, Yun-Lú und Babas.
Der Salto Yurí kann in einer Halbtagestour erreicht werden. Sie fahren von Canaima mit dem Jeep zum Fluß Caroni. Auf der Fahrt geniessen Sie einen wunderschönen Blick auf die Wasserfälle der Lagune und der Tafelberge. Nach einer kurzen Wanderung zur Bootsanlegestelle fahren Sie weiter mit dem Boot auf dem Fluss Caroni. Nach ca. 15 Minuten können Sie die Stromschnellen erahnen und legen oberhalb der Yuri-Stromschnellen an. Sie unternehmen eine kurze Wanderung durch den Urwald zum Salto Yuri-Lu bevor Sie die Yuri-Stromschnellen erreichen. Wenn die Strömung es zulässt, können Sie ein Bad im Fluß nehmen.
Bei der Rückfahrt wird in einem Indígena-Dorf am Caño Zamuro Halt gemacht. Hinter dem Salto Hacha lugen die Plateaus des Cerro Topoche hervor. Wir übernachten in einem Camp an der Laguna de Canaima. Hinweis für Fotografen: Gute Sichtbedingungen bestehen nur frühmorgens. Bis Mittag ist meist starke Bewölkung aufgezogen.